Usbekistan - unterwegs auf der Weltreise 2018

Usbekistan : unsere ganz persönlichen Impressionen

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Nachfolgende sind ein paar ausgewählte persönliche Impressionen aus Usbekistan zu sehen, wie wir das Land und die Menschen während unserer 28-tägigen Reise erlebt haben. Wir haben nicht das ganze Land bereist und haben uns auf den Südosten des Landes beschränkt.
 
Die Menschen in Usbekistan sind freundlich und interessiert an uns fremdem Besuchern. Sie sind jedoch eher zurückhaltend. Immer wieder werden wir gefragt woher wir kommen. Bei "Switzerland" wird meist nicht reagiert, sagen wir danach "Shveytsariya" (Schwizaria), so strahlen sie plötzlich und finden Shveytsariya sehr gut. Worauf wir uns natürlich bedanken.
 
Fotografieren: die Usbeken lieben es fotografiert zu werden, auch von Fremden. Häufig werden wir gefragt, ob sie ein Foto mit uns machen dürfen. Ein Foto mit Menschen aus fernen Ländern ist wohl sehr beliebt.
Aber genauso häufig werden wir gefragt, ob wir sie fotografieren. Das machen wir natürlich gerne, ein Foto mit Menschen aus fernen Ländern ist sehr beliebt...
 
Die Bekleidung ist in der Regel bunt und sehr schön. Wobei auch hier die Männer meist eine Ausnahme machen und sich nicht so schön kleiden. Speziell ältere Männer sind hingegen oft noch traditionell gekleidet.
 
Das Geld zählen ist eine weit verbreitete Beschäftigung. Wegen den vielen Nullen auf den Geldscheinen sind diese nicht unbedingt viel Wert. Zum Beispiel sind 100'000 Som nur etwa 10 Euro. Auch kleine Beträge müssen deshalb mit dicken Geldbündeln beglichen werden. Ein richtiger Lottogewinn wird wahrscheinlich mit dem Lastwagen ausgeliefert...
 
Vor Denkmälern wird gerne für ein Foto posiert.

Dargestellt wird oft der Präsident, der das Land seit der Unabhängigkeit (1991) regiert. Usbekistan ist eigentlich ein künstlicher Staat, der aus der Sowjetunion entstand und den es zuvor nicht gegeben hat.

Aber öfters als der Präsident wird Amir Timur dargestellt, der im 14. Jahrhundert nach dem Vorbild von Dschingis Chan mit viel Gewalt und Brutalität ein grosses Reich aufbaute, das allerdings nach seinem Tode schnell zerfiel. In der aktuellen usbekischen Geschichtsschreibung wird Timur trotz seiner schrecklichen Herrschaft eher verherrlicht. Presse und Meinungsfreiheit werden klein geschrieben.
 
Fast überall sind Mausoleen zu finden. Diese werden von vielen Einheimischen besucht und verehrt. Oft sind die Bauwerke sehr schön geschmückt, manchmal aber auch recht zerfallen und gelegentlich weiss man gar nicht wer hier begraben ist.
 
Das typische Auto ist ein Kleinwagen, meist südkoreanische Daewoo oder Chevrolet. In der Regel sind diese Autos aber voll besetzt mit mindestens fünf Personen. Es ist erstaunlich, was alles in oder auf einem Auto Platz hat. Dabei muss man berücksichtigen, dass schon der halbe Kofferraum belegt ist durch den Gastank. Erstaunlich ist, dass diese Kleinwagen die schlechten Strassen gut auszuhalten scheinen.
 
Die Beladung der Autos sieht manchmal haarsträubend aus, aber es scheint zu funktionieren. Wir haben keine verlorenen Ladungen gesehen...
Das muss schon eine echte Kunst sein, ein Auto so zu beladen!
An älteren Autos fahren noch viele Lastwagen herum. Die Personenwagen sind meist keine Oldtimer, haben aber auch schon einige Jahre auf dem Buckel.
 
Praktisch alle Autos fahren mit Gas, inklusive der Lastwagen (Methan oder Propan).
 
Die alten Traktoren aus russischer Zeit sind wohl unverwüstlich und auch heute noch im täglichen Einsatz.
 
In Usbekistan ist noch vieles Handarbeit. In den Städten werden die Parks von Hand gepflegt und auch die Müllabfuhr ist Handarbeit.

Ebenso auf dem Land sind in der Regel Menschen auf den grossen Feldern unterwegs mit Spaten und Hacken. Maschinen sind eher selten zu sehen.
 
Einfache Transport-Mittel sind häufig anzutreffen, meist sind sie "Hand"-betrieben.

Auf dem Land fahren noch ältere Verkehrsmittel herum. Hier sieht man auch noch Motorräder, z.T. mit Seitenwagen oder Fahrräder. Öfters sieht man noch Tiere, die aktiv am Verkehr teilnehmen müssen, sei es als Zugtier oder als Reittier.
 
Ein grosses Thema sind Aberglauben und Glücksbringer. Immer wieder sieht man seltsame Gegenstände. Auch bei der Auto- oder Busfahrt hängt oft ein Glücksbringer oder Beschützer hinter der Scheibe.
 
Ob jung oder alt, die Usbeken lieben Ice-Cream bei jedem Wetter. Manchmal scheint der Geschmack Nebensache zu sein, es muss nur grell-bunt sein.
 
Lange haben wir nach Abfall-Containern gesucht. Die gibt es sehr selten im Gegensatz zu den bisher von uns bereisten Ländern. Trotzdem ist es sehr sauber, auch im Gegensatz zu den bisher von uns bereisten Ländern. Manchmal wird der Abfall einfach in einen Graben geworfen. Bald kommt schon jemand und holt sich aus dem Abfall das noch Brauchbare heraus. Wir haben schon bald unsere leeren PET-Flaschen nicht mehr flach gedrückt, denn speziell diese werden wieder aus dem Abfall heraus gefischt und bekommen ein zweites Leben.
 
Der Unterschied zwischen Stadt und Land ist gross. Auf dem Land sind die Siedlungen und Dörfer eher einfach, sehen aber in der Regel gut erhalten aus.
In Städten hat es meist Neubau-Quartiere, oft entlang den Einfall-Strassen. Erstaunlich ist aber, dass viel gebaut wurde, aber noch nicht alles bewohnt ist. Zu teuer?

Immer wieder sind Reihenhaus-Siedlungen zu sehen, welche überall sehr ähnlich aussehen.
 
Ohne aktive Bewässerung würde in Usbekistan nicht viel wachsen. Grosse Teile des Landes liegen in einer Senke und dort ist der Salzgehalt des Wassers sehr hoch. Die grosse Kunst liegt darin, dass zuerst das Salz auch aus dem Boden gewaschen werden muss, bevor überhaupt etwas wachsen kann. Aber dann wird praktisch alles erfolgreich angebaut an Früchten, Obst, Gemüse, Reis und Baumwolle.
Wo es aber mit der Bewässerung total daneben ging, ist das bekannte Beispiel des Aral-Sees, der zu wenig Wasserzufluss hat und auch heute immer noch kleiner wird.
 
 
Tiere gibt es viele, zum Glück meist etwas entfernt von der Strasse oder zumindest angebunden. Im Gegensatz zum Iran sind viele Hunde zu sehen. An Nutztieren haben wir Ziegen, Schafe und Rinder gesehen. Es fällt auf, dass es viele Esel und Pferde hat. Meist sind diese gesattelt oder beladen mit Waren oder mit einem oder zwei Reiter unterwegs.
 
 
Fazit Usbekistan: Usbekistan ist ein sehr schönes Reiseland. Neben den grandiosen kulturellen Schätzen bietet es gerade jetzt im Frühling wunderbare Landschaften. Die Menschen sind eher zurückhaltend, aber sehr sehr freundlich.
Die Registrierung in einem Hotel/Hostel mindestens alle 72 Stunden schränkt die Reisefreiheit leider etwas ein. Da es diesbezüglich unterschiedliche Erfahrungen gibt, kann man nie ganz sicher sein, ob das kontrolliert wird oder nicht. Bei der Ausreise schaute sich ein Grenzbeamter lange unsere Registrierungen an. Wir hatten diese in den Pass geheftet, wissen somit nicht, was uns ohne Registrierungen passiert wäre...

In Usbekistan fahren die Autos, Busse und Lastwagen alle mit Gas und die Tankstellen sind umgerüstet worden. Daher ist es nicht ganz einfach an Diesel zu kommen, was ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor ist und den Reiseradius einschränkt. Usbekistan ist aber auf jeden Fall eine Reise Wert und vielleicht fallen diese Einschränkungen eines Tages weg, dann würden wir gerne wieder hier her kommen.
 
Nach 28 Tagen verlassen wir Usbekistan und reisen weiter nach Tajikistan.
 
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