Südafrika, Botswana, Zambia, Malawi
07.11.-23.12.2004

 
Im November/Dezember 2004 sind wir durch Südafrika, Botswana, Zambia und Malawi gereist. Auch hier haben wir in fast sieben Wochen viele interessante Eindrücke gesammelt. Diesmal waren es 11500 Kilometer...
 
Dieses Mal sollte es noch tiefer nach Schwarzafrika hinein gehen. Das Reiseziel war Zambia, Malawi und Mosambik. Nach der intensiven Routenplanung beschlossen wir, dieses Mal auf Mosambik zu verzichten. Dann mussten wir eine Autovermietung finden, welche Fahrten in diese Länder überhaupt erlaubt, denn normalerweise erlauben die namibischen und südafrikanischen Vermieter nur Fahrten in Südafrika, Namibia und Botswana.
 
Auch dieses Mal wieder ein Problem gleich bei der Fahrzeug-Übernahme. Der von uns reservierte Toyota Hilux Camper hatte eine grössere Panne irgendwo unterwegs weit weg und kam nicht rechtzeitig zurück. Deshalb mussten wir eine Nacht warten, bis das Ersatz-Fahrzeug - ein echter Landrover - bereit war.
 
Landrover - ja aber
Nach ein paar Tagen Fahrt mussten wir schon das Ersatzrad hinten abnehmen, da es nur noch an etwa 1 1/2 Schrauben statt deren 6 befestigt war. Die restlichen waren durch das andauernde Rütteln alle ausgerissen. Und das soll ein Geländewagen sein ? Über den Landi, wie er liebevoll genannt wird, gibt es jede Menge Information im Internet wie Reparaturanleitungen, Erfahrungen mit Werkstätten, meist eher negativ. Aber der Landrover ist halt ein Kult-Fahrzeug, und da nehmen die Besitzer einiges dafür in Kauf. Von uns bemerkte weitere Mängel: nicht staubdicht, bei Regen bekommt man vorne nasse Füsse, die Klimaanlage fiel runter (ist unter dem Armaturenbrett bzw. Handschuhfach montiert), diverse Schrauben mussten regelmässig nachgezogen werden, die berüchtigten O-Ringe an den Differentialen war nicht ganz dicht, der Wendekreis ist wirklich mit dem eines amerikanischen Schulbusses vergleichbar. Der Landi wird schon seit über 50 Jahren gebaut und das Verbesserungspotential ist immer noch enorm! Ansonsten war unser Landi aber ganz brauchbar, er hat uns auf einer Strecke von über 11000 km nicht wirklich im Stich gelassen.
 
Das erste grosse Ziel war der Westen Zambias. Dort gibt es einsame Nationalparks wie den Liuwa Plains, wo man ganz alleine unterwegs ist. Zu dieser Zeit durfte man sich noch frei in den Liuwa Plains bewegen und überall übernachten, was gemäss neuesten Informationen heute nicht mehr möglich ist.
 
Weiter ging es in den Kafue Nationalpark. Der Nordteil war leider schon geschlossen. Der Scout am Gate war ganz erstaunt, dass wir da rein wollten. Vom südlichen Teil waren wir ziemlich enttäuscht, weil wir die Tiere wenn überhaupt nur von der Ferne und auf der Flucht sehen konnten. Die Wilderei ist hier leider immer noch sehr verbreitet. Hier hatten wir unseren ersten Kontakt mit den Tsetsefliegen. Das sind gemeine Biester, sehen etwa aus wie unsere Bremsen und können lange irgendwo unbemerkt sitzen bis sie dann plötzlich wie ein Nadelstich zustechen. Zudem sind sie sehr flink und es ist kaum möglich sie ausser Gefecht zu setzen.
 
Der Kasanka Nationalpark gefiel uns dann wieder sehr gut. Auf kleinem Raum hat es sehr viele unterschiedliche Vegetationszonen und auch viele Tiere. Und der Park wird von Kasanka Trust gut gepflegt.
 
Weiter ging es dann auf ziemlich unwegsamen und unbeschilderten Wegen in den Norden von Malawi. An der Grenze dann die böse Überraschung: ohne Visum kein Eintritt. Aber eine Rückkehr war kaum möglich, das hätte wieder einen Tag gedauert und es war schon spät am Nachmittag. Nach langer Diskussion stellte uns der Grenzbeamte dann freundlicherweise ein temporäres Visum aus und wir mussten uns dann innerhalb von 3 Tagen in Mzuzu ein richtiges Visum besorgen.
 
Es war ja schon spät, aber wir mussten uns im kurvenreichen Gebirge noch zusätzlich verfahren. Als die Sonne im Durchschnitt mehr von Vorne schien, wussten wir dass wir eher nach Westen anstatt nach Osten fuhren. Nach einer etwa zweistündigen anstrengenden Nachtfahrt (ja ja davon wird zu Recht abgeraten !) erreichten wir nach endlosen Kurven und Hügeln in stockfinsterer Dunkelheit doch noch Karonga am Malawisee.
 
Malawi ist wieder ganz anders. Es ist viel dichter bevölkert und überall sind Fussgänger und Fahrradfahrer in allen Richtungen unterwegs. Am nördlichen Malawisee war gerade Vollmond und zu dieser Zeit fangen die Fischer kaum Fische. So assen wir halt mal ausnahmsweise im Restaurant und zwar Gummiadler. Und das im wahrsten Sinne des Wortes: das arme Tier liess sich auch mit Reissen und aller Gewalt nicht zerlegen. Dafür war es sicher fettfrei.
Der Liwonde Nationalpark ist auch sehenswert. Die Landschaft und Vegetation ist abwechslungsreich und viele Tiere sind zu beobachten. So auch am Abend im Dunkeln die (von uns so getauften) Rennspinnen. Zuerst bemerkten wir, wie immer wieder mal was die Beine hoch raste, aber sofort wieder weg war. Mit Hilfe der Taschenlampe erkannten wir, dass das ca. 10 cm grosse helle dünne Spinnen waren, welche da wirklich sehr schnell am Boden und auch über Hindernisse wie Beine rannten. Von da an hatten wir Socken an, es kribbelte dann nicht mehr so.
 
Weiter ging es wieder zurück nach Zambia. Spät kamen wir am Campingplatz in Chipata an und es wurde auch sofort dunkel. Das Rinderfilet legten wir gleich auf den Grill und bereiteten das restliche Essen vor. Nach einer Weile ging es los mit Taschenlampe und Grillzange um das Filet zu wenden. Aber da war nichts mehr zu wenden, der Grill war leer ! Jeder Campingplatz hat übrigens seine meist sehr lieben Wachhunde, Gäste werden sofort im Rudel aufgenommen und Fremde werden mit Gebell verängstigt. Aber Hunger haben sie wie alle Hunde immer. Dann gab es halt Wurst vom Grill, aber diesmal gut von uns bewacht.
Der South Luangwa Nationalpark ist auch einen Besuch wert. Hier hatte es schon mal geregnet und viele Wege im Park waren deshalb schon unpassierbar. Am Abend hatte es eine tolle Gewitterstimmung und über Nacht begann es zu regnen und wollte nicht mehr aufhören. Am Morgen stand der Landi schon im knöcheltiefem Wasser, der Abstieg vom Dachzelt führte deshalb auch in eine riesengrosse Pfütze.
 
Jetzt begann die Flucht vor der Regenzeit, welche erst nach ein paar Tagen und Hunderten von Kilometern in Botswana in den Nxai Pans enden sollte. So ein Regen kann heftig und endlos sein. Zudem wird es meist auch relativ kühl. Mit der Zeit ist dann alles nass, das Dachzelt trocknet nicht mehr, die Matratze saugt Wasser auf, Kleider bleiben feucht und im Fussraum des Landrover kommt von irgendwoher Wasser rein.
 
So sind wir wegen dem Regen zu ein paar schönen zusätzlichen Tagen gekommen, welche wir unplanmässig in Botswana verbringen konnten. Beeindruckend waren die grossen Ebenen der Nxai und Makgadikgadi Pans. Hier ist die Welt noch grenzenlos. Im Khama Rhino Sanctuary bei Serowe blieben wir ein paar Tage. Obwohl dieser Park im Vergleich zu anderen sehr klein ist, gibt es dort einiges zu sehen: viele Vögel, Zebras, Giraffen, Gnus und eben auch die Rhinos (Nashörner).
 
Da noch reichlich Zeit übrig war, beschlossen wir auch noch in die Kalahari, oder zumindest in das Khutse Game Reserve zu fahren. Hier ist man auf jedem Campingplatz alleine, da die Stellplätze nie in Sichtweite liegen.
 
Auf dem Weg zurück nach Johannesburg suchten wir noch einen Campingplatz an der Grenze und fanden den Botsalano Game Park in Südafrika. Hier machten wir am nächsten Morgen noch unseren letzten Game Drive, sahen zuerst nur ein paar Gnus und Giraffen (man wird mit der Zeit anspruchsvoll), doch dann entdeckten wir einige Nashörner welche zum Teil nur wenige Meter neben den Auto vorbei trabten.
 
Unterwegs nach Johannesburg kauften wir in einem Supermarkt unseren Mittagslunch. Der (für Südafrika ganz normale) Supermarkt war das reinste Schlaraffenland ! Alles was wir die letzen 6 Wochen kaum oder gar nicht fanden, gab es hier wieder in allen Varianten zu kaufen. Aber ausser dem Mittagesessen brauchten wir ja jetzt nichts mehr.
 

       1 Landrover
       2 Afrika-Reisende
       viel Natur - sehr viel Natur
       11300 Kilometer
       1150 Liter Diesel
       viel Wasser getrunken
       kein Reifenwechsel
       einige Kleinreparaturen
       schlechte Strassen
       viele Tiere
       how are you today ?
       I feel fine today and how are you ?
       brüllende Löwen
       noch schlechtere Strassen
       viel Staub
       may I see your drivers-license ?
       and the insurance ?
       Formulare ausfüllen
       Staub wischen
       schon wieder Staub wischen
       I have a friend in Switzerland
       kein Handy-Empfang
       nochmals Staub wischen
       Wäsche waschen
       Regen, Regen - alles nass
       wo ist das nächste Schlagloch ?
       viel Zeit und etwas Geduld
       geschlossen wegen Regenzeit
       hat es hier keine Touristen ?
       hier gibt's ja keine Souvenirs
       lange kein Auto mehr gesehen
       dafür viele Velofahrer
       und Fussgänger in der Wildnis
       Sweeeeets Sweeets
       sehr nette Menschen
       do you want a receipt ?
       noch mehr Staub
       winkende Menschen überall
       nervenaufreibender Geldwechsel
       noch mehr Schlaglöcher
       wieder viele Tiere
       noch mehr Afrika
 
 
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