Südafrika

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Sodwana Bay war das nächste Ziel. Wir hatten uns eine schöne Küstenlandschaft mit Dünen vorgestellt. Aber der Campingplatz, einer der grössten der Südhalbkugel, lag nicht in Sichtweite des Meeres in einem Wald. Die einzelnen Plätze lagen weit verstreut in kleinen Waldlichtungen. Da Wochenende war, war recht viel los. Übermotorisierte Geländewagen mit dicken Reifen aus denen die Luft abgelassen war wegen dem Sand zogen noch grössere Motorboote, welche ihrerseits wieder mit Unmengen von Angelruten bestückt waren durch die Gegend. Das Wochenend-Erlebnis bestand wohl darin, in Gruppen und Teams biertrinkend Motor- und Wassersport zu betreiben.
 
Nächste Station war der False Bay Park. Da immer noch Wochenende war, haben wir uns schon auf das Schlimmste gefasst gemacht. Aber da war nur Natur und der See war fast ausgetrocknet und damit nichts für Südafrikaner. Deshalb waren wir hier wieder ganz alleine. In der Nacht hat es mal kurz geregnet. Danach hat es intensiv nach Moor, Schlamm und Sumpf gerochen.
 
Von dort sind wir in den Hluhluwe Umfolozi Park. Da Camping hier nicht möglich ist, haben wir im Hill Top Camp übernachtet. Das war zwar keine Luxuslodge, aber verglichen mit Camping wieder mal luxuriös. Trockenes Bettzeug, schöne Dusche und ein sehr schöner Garten mit exotischer (nicht immer von hier stammenden) Vegetation. Frühstück und Nachtessen im Restaurant, zwar hat mir die Kellnerin ein Glas Wein über die Hose gekippt (habe während der ganzen Reise nicht so dreckige Hosen gehabt wie an diesem Abend), aber sonst ok.
Auch hier hat es immer wieder mal geregnet und wenn die Sonne weg war, wurde es ziemlich kühl bis kalt. Die Touristen auf den an den Seiten offenen Landrovern schienen die Fahrten im Regen gar nicht so zu geniessen.
Der Park ist sehr abwechslungsreich, auf kurzen Strecken durchquert man verschiedene Landschaften. Und viele Tiere gibt es zu sehen. Imposant waren vor allem die vielen Nashörner. Auch eine schwarze etwa 3 Meter lange Schlange sahen wir im Vorbeifahren neben der Strasse erstaunlich schnell verschwinden (ansonsten sind uns beim Campieren nie Schlangen begegnet).
Da wir noch etwas Abenteuer suchten, haben wir den Park ganz im Westen durch das Cengeni Gate verlassen. Etwas nach Gefühl haben wir die richtige Strasse zurück zur Küste gefunden. Die spätere Hauptstrasse nach Empangeni entpuppte sich als Achterbahn-artige vierspurige Strasse, welche kurvig und steil vom Gebirge zur Küste führte. Die rasenden Autos wollten wohl die Zeit die sie bei der Bergfahrt verloren hatten wieder wett machen.
 
Am Blythedale Beach wollten wir am Meer noch etwas entspannen. Der Campingplatz war zwar sehr schön, doch am Meer aufhalten konnte man sich kaum. Es blies ein recht stürmischer Wind vom Meer her. Stehend waren wir über den fliegenden Sandkörnern aber als Brillenträger mussten wir immer wieder die Brille von Salzwassertropfen reinigen.

Am nächsten Morgen war es zuerst noch sonnig. Dann kamen aber plötzlich dicke graue Wolken und schon begann es zu regnen. Also beschlossen wir wieder mal weiter zu fahren. In einer grossen Shoppingmall in Durban machten wir einen längeren Zwischenhalt, auch um die Wetterentwicklung abzuwarten.
 
Sehr gerne hätten wir noch einen Tag bei schönem Wetter und guter Sicht in den spektakulären Drakensberge verbracht, aber das Wetter wollte nicht mitspielen. Also sind wir einfach mal weiter gefahren. Bei Harrysmith klarte das Wetter etwas auf und wir wollten zuerst sogar campieren. Aber der Campingplatz machte einen ziemlich trostlosen Eindruck und auch wegen dem immer noch möglichen Regen beschlossen wir wieder mal in ein Hotel zu gehen.
 
Heute ging es auf die letzte Etappe nach Johannesburg. Via Bethlehem, einer sauber herausgeputzten Kleinstadt, fuhren wir durch endlose eintönige Kornanbau-Gebiete. Immer wieder waren am Horizont riesige Beton-Kornspeicher erkennbar die kaum näher zu kommen schienen, so gross waren sie. Am Van Waal Damm wollten wir noch einen entspannenden Zwischenhalt am See machen, doch wir fanden nach einigem Suchen den Zugang zum See nicht und beschlossen weiter nach Johannesburg zu fahren. Da wir immer weiter Richtung Soweto kamen aber nicht unbedingt dort hin wollten, suchten wir die richtige Umfahrung im Osten, was gar nicht so einfach war, weil die Beschilderung nicht gerade gut war.

Aber es hat doch geklappt. Unser Ziel war wieder das Landhaus. Wir waren beinahe schon am Ziel, als uns winkende Autofahrer überholten und auf die hinteren Reifen zeigten. Mitten auf einem Autobahn-Dreieck oder Kreuz fanden wir einen Grasstreifen neben der Autobahn wo man anhalten konnte. Es gibt zwar auch den Standstreifen, aber der wird in Südafrika für Überholmanöver genutzt, weshalb es nicht ungefährlich ist, dort anzuhalten. Ja 8 Kilometer vor dem endgültigen Endziel war jetzt noch ein Reifen platt! Und zwar wieder derjenige, der schon immer Probleme machte. Ich dachte kein Problem, den pumpen wir schnell auf und wechseln ihn dann bequem auf dem Parkplatz beim Landhaus im Schatten. Doch irgendwo war ein grosses Loch und es ging mehr Luft raus als rein gepumpt wurde. Abgesehen von der (vorsorglichen) Reparatur eines Reifen im Krüger Park war es jetzt nach über 30000 km Autofahrt auf verschiedenen Reisen in Afrika endlich mal Zeit für eine Reifenpanne. Ich habe mir immer vorgestellt, dass das in der Wildnis passiert im Schlamm oder Sand und unter reger Anteilnahme der wilden Tiere.
Ich beschloss den normalen Wagenheber zu benutzen. Zwar hatten wir auch einen Hilift-Jack dabei, aber damit hatten wir beim Austesten schon Probleme. Mit diesem Ding lässt sich ein Auto schnell und einfach hochheben, aber das Herunterlassen kann zu einem Problem werden, wenn das Ding nicht gut geölt oder gar staubig ist. Bei einer Vorführung bei Bushlore hat Rob mit dem Ding auch eine grosse Delle am vorderen Kotflügel verursacht. Um den normalen Heber zu verwenden, musste ich noch die Leiter abmontieren da diese im Weg war. Bald war die Panne auch schon behoben. Leider haben wir in der Hitze des Gefechtes vergessen ein Foto zu machen.
Im Landhaus haben wir bei Barbara und Albert erst mal Kaffee und deutschen Kuchen bekommen. Danach haben wir das Auto ausgeräumt und für die Rückgabe sauber gemacht. Am nächsten Tag wollten wir noch eine andere als die übliche Shoppingmall besuchen, aber die war nicht so schön. Zudem hatte es viel Verkehr und auch Stau. Diesmal hatten wir sogar noch Zeit, um endlich einmal den Swimmingpool des Landhauses zu benutzen.
An nächsten Abend brachten uns zwei Mitarbeiter von Bushlore zum Flughafen. Beim Einchecken hatten wir ein paar Kilo zuviel im aufzugebenden Gepäck und wir mussten ein paar schwere Sachen ins Handgepäck umladen. Ob deshalb das Flugzeug leichter wurde und besser flog?
 
Nach 6 Wochen sind wir um viele interessante neue Erfahrungen reicher wieder gesund und munter zu Hause angekommen.
 
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