Rumänien
Teil 2 : Donaudelta und Rückfahrt nach Ungarn

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Die Hügel im Donaudelta haben uns überrascht, wir hatten uns diese Gegend total flach vorgestellt und haben auch viel mehr Touristen erwartet.
Hier sieht alles noch etwas altertümlicher aus. Anstatt Pferdefuhrwerke mit Pneu-bereiften




Der grosse Campingplatz in Murighol war bankrott gegangen und geschlossen. Findige Leute haben deshalb in ihrem winzigen Garten einen Minicamping eröffnet. Die sanitären Anlagen waren grotesk: das Plumpsklo war komplett mit "hygienischem" Spannteppich ausgekleidet und eine gepolsterte rosarote WC-Brille zierte das gute Stück. Die von überall sichtbare Dusche hatte halbdurchsichtige Wände und der Wasserhahn war auf ca. 2 Meter Höhe für kleine Menschen unerreichbar angebracht. Alles eigentlich mit sehr viel Liebe zum Detail gemacht, aber trotzdem total daneben.
Es war gerade mal etwas für eine Nacht da es keine Alternative gab. Zudem wollte uns der penetrante Besitzer dauernd eine überteuerte Bootstour ins Delta aufschwatzen.




Wir sind deshalb weiter nach Dunavatu de Jos in die Pension Puiu gefahren. Diese Pension ist wirklich sehr empfehlenswert und die Bootstouren ins Delta werden zu angemessenen Preisen angeboten. Die Übernachtung in der Pension Puiu im klimatisierten Doppelzimmer mit Balkon hat uns 100 RON (ca. 50 CHF) gekostet, die auf dem Minicamping in Murighiol zum Vergleich 50 RON (ca 25 CHF).








Der Sommer 2007 war viel zu heiss und trocken und die Landwirtschaft hatte grosse Einbussen hinnehmen müssen. Die Rastplätze und Strassenränder sind leider meist sehr schmutzig...




Es hat sehr viele Vögel im Donaudelta, hier zum Beispiel Pelikane.




Für eine Tag haben wir die "Idylle" am Schwarzen Meer genossen. Hautkrebs scheint hier noch unbekannt zu sein. Wir haben noch nie so viele knallrote Menschen gesehen. Am Abend werden stehend die letzen Sonnenstrahlen optimal eingefangen...




Bei Polisori gibt es sonderbare Schlammvulkane. Für so etwas muss man sonst nach Island fahren.






In Slanic besuchten wir die Salzmine. Sie ist 208 Meter tief und die ausgegrabenen Hallen sind ca. 50 Meter hoch. Die Luft ist ziemlich kühl und salzhaltig und deshalb sehr gesund. Damit die Lungen gut belüftet werden, ist Bewegung angesagt. Dafür gibt es unten Kinderspielplätze, Fussballfelder und Gelegenheit zum Joggen. In einer separaten Halle hatte es Nischen mit Betten in denen sich Geschwächte und Kranke kurieren können.







Zufällig sind wir beim sehenswerten Kloster Suzana bei Cheia vorbei gekommen. Die Rumänen sind sehr gläubig und küssen im Kloster immer wieder Statuen und Bilder.





Beim Picnic auf einer Wiese kam plötzlich eine Schafherde aus den Büschen. Die Tierherden, seien es Schafe, Rinder oder Gänse, werden im Rumänien immer von Hirten bewacht.





Hätte der Dracula-Film nicht in der Törzburg von Bran gespielt, wäre hier wohl nicht so viel los. Das Beobachten der endlosen Menschenschlange ist fast interessanter als die Burg selbst. Es wird gefilmt und in den verrücktesten Posen fotografiert.










Den Bran Pass haben wir besonders genossen, endlich mal ein Gebirge bei schönem Wetter!



Alte und neu Häuser friedlich nebeneinander, typisch sind die neuen Dächer in knallrot oder knallblau.






Wir sind wieder zurück in Siebenbürgen mit den seinen Kirchenburgen. Auf der Strasse werden wir oft spontan von deutschen Rumänen angesprochen die über sich und ihre Situation erzählen wollen. Alle betonen deutlich, dass die Deutschen immer akzeptiert waren und auch nie vertrieben wurden. Die freiwilligen Rückkehrer nach Deutschland hatten sich im Westen ein besseres Leben erhofft, was aber meist nicht in Erfüllung ging.











In allen Städten fanden wir diese praktischen Verkehrsampeln mit Zähler der verbleibenden Sekunden der Grün- bzw. Rotphase.

Auf dem Weg von Alba Iulia nach Scarisoara kamen wir durch ein langes tristes Tal. Alte schreckliche Wohnblocks in vielen Orten und als Krönung in Zlatna wahrscheinlich durch Aluminium-Herstellung ein total zerstörter Talabschnitt. Wir waren so schockiert, dass wir vergassen davon Fotos zu machen.

Gemäss Reiseführer kommt man nur zu Fuss oder mit 4x4 zur Gletscherhöhle bei Scarisoara, aber die Rumänen fuhren auch mit ihren PWs hoch, wobei sie immer wieder blechern kratzend und unfreiwillig den steinigen Boden ausebneten.
Die Gletscherhöhle haben wir nicht gefunden, aber sie soll auch nicht mehr so sein wie früher, da das Eis inzwischen fast abgeschmolzen ist. Auf jeden Fall war die Landschaft oben auf dem Berg die Anfahrt wert und unser Auto konnte wieder mal zeigen was es kann.





Auf einer schönen Wiese hinter einer Pension verbrachten wir unsere letzte Nacht in Rumänien. Am nächsten Morgen, einem Sonntag, fuhren wir durch einsame Dörfer. Am Morgen gingen viele Frauen in ihren traditionellen Kleidern in die Kirche, am späteren Vormittag waren sie auf dem Weg nach Hause. Männer waren beim Kirchgang kaum zu sehen, sie sassen während dieser Zeit bei einem Bier vor der Dorfkneipe zusammen.




Bei Chisineu-Cris verliessen wir Rumänien auf einem einsamen Grenzübergang in Richtung Ungarn .
 

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