2009 Südamerika - Bolivien

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Die Strasse von Pisiga nach Huachacalla war eine riesige Baustelle. Die neue geteerte Strasse war fast fertig gestellt, nur die Brücken über die Wasserabläufe waren noch im Bau, was aber zur Folge hatte, dass wir die ganze Strecke neben der schönen neuen Strasse auf einer provisorischen holprigen Piste fahren mussten.
Das was auf dem Foto so flach aussieht, ist das Hochland. Es liegt auf über 3700 Metern über Meer. Auf dem Höhenprofil dieses Tages, welches wir mit unserem GPS-Gerät aufgenommen haben, ist das gut zu erkennen.
 
Die Ortschaften in Bolivien sehen einfacher aus als diejenigen in Argentinien oder Chile. Man sieht auch viel mehr Menschen, die noch ihre traditionelle Kleidung tragen.
 
Die Indios bauten endlos lange Steinmauern, nur aus aufeinander gelegten Natursteinen.
 
In Potosi bestaunten wir das quirlige Treiben in den Strassen. Potosi ist die am höchsten gelegene Grossstadt der Welt (4050 M.ü.M., 160'000 Einwohner). Deshalb kommt man schon mal ins Schnaufen, wenn man zu eilig eine Strasse hoch geht.
An vielen prächtigen Bauwerken erkennt man noch heute, wie reich die Stadt war. In den paar Jahrhunderten Kolonialzeit holten die Indios für den Rest der Welt etwa 46'000 Tonnen Silber aus den Bergen. Und 8 Millionen sollen dabei unter den unmenschlichen Arbeitsbedingungen gestorben sein.
In der Stadt sieht man auch modern gekleidete Menschen, doch viele tragen auch hier noch ihre schönen traditionellen Kleider.

Der Gegensatz zwischen Arm und Reich ist sehr gross. Viele Menschen leben unter einfachsten Bedingungen. Wir haben aber auf der ganzen Reise nicht so viele teure Luxusautos gesehen wie in Potosi. Ein Hummer auf der Strasse fällt hier gar nicht auf.
Eingekauft wird noch auf den Strassenmärkten. Einen Supermarkt mit grossem Angebot wie in Chile oder Argentinien, haben wir hier nicht gesehen.
In einem Souvenirshop waren wir über die extrem hohen Preise überrascht, man bezahlt hier ein Mehrfaches für zum Beispiel wollene Kleider als in Argentinien oder Chile.
 
Von Potosi fuhren wir in den Westen durch das Gebirge nach Uyuni. Unterwegs trafen wir immer wieder mal eine Bergbaustadt an. Und eine atemberaubende bunte Gebirgslandschaft.
 
In Uyuni hat es einen grossen Eisenbahn-Friedhof. Gespenstisch stehen unzählige Dampfloks und Wagen herum. Eine Renovation ist nicht mehr möglich, denn viele Teile fehlen schon und sind wahrscheinlich wieder eingeschmolzen worden.
 
Die grösste Sehenswürdigkeit ist der Salar de Uyuni, der grösste Salzsee der Welt. Er ist etwa 160 km lang und 140 km breit. Das Befahren der (trockenen) Fläche wäre möglich gewesen, aber wir wollten das unserem Toyota nicht antun, denn alles Salz lässt sich kaum mehr entfernen.
In Uyuni gibt es zwar unzählige Autowäschereien, aber ob die alles Salz raus bekommen?
 
Von Uyuni fuhren wir südwestlich auf einer relativ neuen Piste in Richtung Laguna Colorada. Dies ist auch die übliche Touristentour die man in Uyuni buchen kann. In einem Toyota Landcruiser werden die Touristen in hohem Tempo durch die Gegend gefahren. Andere Autos als Toyotas sieht man kaum. Die sind wohl hier in ihrem Element...

Wir haben auf allen unseren Reisen noch nie so schlechte Strassenstücke gesehen wie in Bolivien. Manchmal hatte es nervige Wellblech-Abschnitte, die sich weder langsam noch in hohem Tempo befahren liessen.
Diese (hier harmlos aussehende) steinige Piste wollten wir eigentlich fahren, eine Abkürzung zur Laguna Colorada. Sie führte aber später durch ein sehr unwegsames Geröllfeld mit riesigen Steinen und wir wussten nicht, wie lange das so weiter gehen würde.

Und so kehrten wir wieder um und fuhren auf einem Umweg via Alota zur Laguna.
 
Auf einer trotzdem noch genügend holperigen endlos langen Piste fuhren wir durch das Gebirge zur Laguna Colorada. Zu der Tageszeit als wir ankamen, war sie gar nicht so farbig.
Es blies ein heftiger (Salz-) Sturm, der einen Aufenthalt im Freien recht ungemütlich werden liess. Hier wollten wir eigentlich übernachten, aber wo hat es etwas Windschatten um den Nachmittag zu verbringen? Die Flamingos am See hatten ihre Köpfe alle in den Windschatten gerichtet.
In einem Canyon bei der Laguna fanden wir ein etwas windschattiges Plätzchen. Übrigens war das der höchst gelegene Übernachtungsplatz (4359 M.ü.M.), an welchem wir auch wieder ohne Beschwerden geschlafen haben.
 
Wir wollten Bolivien ganz im Süden verlassen und wieder nach Chile einreisen. Der bolivianische Zoll an der Grenze fertigt jedoch keine Autos ab. Diese Abfertigung wird in Apacheta gemacht, etwa 80 Kilometer vor der eigentlichen Grenze.
In Apacheta war unser Höhenrekord. Offiziell beglaubigte 5020 M.ü.M. mit grosser Tafel am Zoll. Da am Ortseingang noch ein Hügelchen war, kletterte die Höhe noch weiter auf 5039 M.ü.M.

Wenn man da nur ein bisschen auf der Strasse herumhoppst, kommt man schon ins Schnaufen...
 


Unsere Fahrt ging weiter durch eine wunderbare bunte Berglandschaft zur Laguna Verde. Die Laguna Verde war aber eher blau als grün als wir sie besichtigten.

Weiter geht es in Chile.
 
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