2009 Südamerika - Chile

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Nach der Grenze Argentinien-Chile am Jama Pass beginnt eigentlich erst der Pass. Es geht weiter hinauf auf über 4800 Meter und danach steil runter nach San Pedro de Atacama, das nur noch auf etwa 2450 Metern über Meer liegt.
Unser Toyota (Diesel, kein Turbo) hatte auf dieser Höhe einige PS weniger und beim Gas geben kam eine schwarze Wolke aus dem Auspuff (was sonst nicht der Fall ist).
 
In San Pedro de Atacama hielten wir uns nur kurz auf. Der Ort ist zwar schön, aber für uns war er viel zu touristisch. Im Zentrum gab es praktisch nur Souvenirläden, Reisebüros und Restaurants.

Etwas ausserhalb ging es viel ruhiger zu. Das bekannte Valle de la Luna sahen wir uns nur von oben an.
 
Am nächsten Tag fuhren wir von San Pedro via Calama zum Geisir El Tatio.

Bei Calama befindet sich die grösste offene Kupfermine der Welt. Dies ist auch ein Grund, weshalb man dort gut Einkaufen kann.
Am späten Nachmittag kamen wir beim Geisir El Tatio an, wo wir zum ersten Mal auf über 4000 Metern über Meer übernachteten. Wir waren gespannt, wie wir die Höhe vertragen würden. Wir hatten zum Glück keine Probleme mit der Höhe. Von anderen Reisenden hörten wir, dass diese wegen Höhenproblemen gar ihre Reiseroute total umplanen mussten.
Noch ganz unerfahren suchten wir am Abend Schutz vor dem heftigen Wind. Das ist aber gar nicht notwendig, denn dieser Abendwind hört nach etwa einer Stunde wieder auf zu blasen.
Die beste Zeit um sich die Geisire anzusehen ist am frühen Morgen. Da ist es noch kalt, unter Null Grad, und die Geisire dampfen heftig.
 
Auf dem Rückweg nach San Pedro de Atacama sahen wir viele Vicunjas und auch Wasservögel.
Beeindruckend waren auch die mächtigen Vulkane, die zum Teil sogar rauchten.
 
Da wir nicht wieder auf dem Parkplatz einer Bungalow-Anlage in San Pedro übernachten wollten, suchten wir ein Plätzchen ausserhalb der Stadt und fanden es in der Cordillera del Sal, einem Tal mit interessant geformten erdigen Bergen.
 
Wieder via Calama fuhren wir weiter an die Küste des Pazifiks. Die vielen Stromleitungen am Strassenrand versorgen die grosse Kupfermine bei Calama mit Energie.
 
An der Küste liegt das Städtchen Tocapilla, ursprünglich als Salpeterhafen gegründet. Und es sieht so aus, als ob die Stadt immer noch floriert, denn es werden grosse neue Quartiere aus dem Boden gestampft.
 
In der Nähe von San Marcos fanden wir einen schönen Platz direkt am Pazifik bei einem Vogelfelsen. Auf den Felsen leben unzählige Vögel, vor allem Pelikane und Kormorane.
An der Küste sammelten die Einheimischen grosse Algen ein. Einer erklärte uns, dass die Algen nach Japan exportiert würden.
 
In Iquique war wieder einmal ein Versorgungshalt für uns: einkaufen, Wäsche waschen lassen und Diesel tanken.

Im Stadtzentrum sind die Trottoirs mit Holzplanken belegt. Das hält wahrscheinlich ewig, denn es regnet hier praktisch nie. Ein Foto zu knipsen ohne Stromleitung quer übers Bild ist in Iquique unmöglich.

Interessant war das bunte Treiben von Fischerbooten, Fischern, Pelikanen und Seehunden im Hafen.
 
Typisch für diese Gegend sind die sogenannten Geoglyphen (Geoglifos), grossflächige Bilder und Symbole die auf Berghängen mit Steinen und Erde dargestellt werden. Diese wurden zwischen den Jahren 1000 und 1400 erschaffen, man weiss allerdings nicht warum.
 
In Oficina Santa Laura und Humbertstone wurde während fast 100 Jahren bis 1960 Salpeter abgebaut. Heute kann man die imposanten rostigen Ruinen besichtigen.
Die Arbeiter damals waren praktisch Sklaven. Der Lohn wurde ihnen in Münzen ausbezahlt, die nur im eigenen Salpeterwerk gültig waren.
 
Der Gigante de Atacama soll die grösste menschliche Figur sein, die Archäologen bisher fanden.

Die Atacama-Wüste ist bis jetzt die trockenste Wüste die wir je gesehen haben. Selbst in der Sahara entdeckt man Pflänzchen und kleine Tiere wenn man nur genau hinsieht. Hier in der Atacama-Wüste konnten wir gar nichts Lebendiges entdecken. Es regnet ja praktisch nie und das Meer ist zu kalt um Wasser verdampfen zu lassen.
 
Bei Arica, fast an der peruanischen Grenze, bogen wir wieder ab nach Osten ins Landesinnere.

An der Küste hat es einige wenige Täler wo es etwas Wasser aus den Bergen gibt. Gemäss Klimatabellen ist die jährliche Regenmenge in Arica nur 1 Millimeter (ein einziger mm!).
Auf einer Strecke von nur 150 Kilometer ging es von Meereshöhe bis auf 3500 Meter über Meer. Deshalb blieben wir nach der kurzen Fahrt schon in Putre, um uns wieder an die Höhe zu gewöhnen.
 
Putre ist ein schöner kleiner Gebirgsort. Wie auch schon in Argentinien sind die Einheimischen sehr zurückhaltend. Man kann Läden besichtigen ohne dass man von übereifrigen aufdringlichen Verkäufern belästigt wird, wie zum Beispiel in Tunesien.
 
Von Putre fuhren wir zum Nationalpark Lauca und dann südlich auf dem auf über 4000 Metern gelegenen Hochplateau, welches noch von mehr als 6000 Meter hohen Vulkanen überragt wird.
 
Heute gibt es kaum mehr bewohnte Ortschaften in dieser Gegend. Die meisten sind verlassen und zerfallen.
 
Am Salar de Surire hatte es hunderte von Flamingos, allerdings waren diese meist sehr weit entfernt.


Bei den Termas de Polloquere fanden wir einen der schönsten Übernachtungsplätze mit einem warmen bis heissen schwefligen Badesee. Es soll gesund sein, sich mit dem Schlamm einzuschmieren. Wir hatten es nicht probiert.


Da es hier Wasser gibt, hat es auch Vegetation und Tiere. Sogar ein paar Nandus (straussenartiger Vogel) haben wir gesehen.
 
Weiter ging es durch den Nationalpark Volcan Isluga. Auch hier hatte es verlassene Orte, deren Häuser nur aus aufeinander geschichteten Natursteinen erbaut wurden.


Der schön gelegene kleine Ort Isluga wird wohl noch von ein paar Menschen bewohnt.
 
Das ist Colchane, ein einsamer Grenzort an der bolivianischen Grenze. Eigentlich wollten wir erst am nächsten Morgen über die Grenze, aber ein chilenischer Beamter überredete uns, noch am späteren Nachmittag über die Grenze zu gehen. Es war gar nichts los an der Grenze und so hatten wir die chilenischen Formalitäten schnell erledigt.
Seltsamerweise war auf der bolivianischen Seite der Grenze sehr viel mehr los und wir mussten uns in die langen Schlangen vor den diversen Büros einreihen. Mit etwas Unterstützung von freundlichen Eingeweihten wurden wir in die richtigen Schlangen eingewiesen. Nach etwa zwei Stunden hatten wir alles erledigt.

Weiter geht es in Bolivien.
 
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