2009 Südamerika Argentinien

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Bei strömendem Regen fuhren wir über die Grenze und verpassten wegen schlechter Sicht fast eine der vielen Kontrollpunkte. Tagestouristen können hier die Grenze ohne grosse Formalitäten passieren und bekommen auch keinen Stempel in den Pass. Für uns aber war wichtig, dass wir alle Stempel und Papiere bekommen.

Zu unserem Erstaunen erklärte uns ein argentinischer Zollbeamter, dass unser Auto Argentinien noch gar nicht verlassen hätte. Die Beamten bei der Ausreise beim Buequebus in Buenos Aires hatten die Papiere nicht korrekt abgefertigt. Da war es für uns und auch den Beamten hier sehr hilfreich, dass wir noch eine Fotokopie hatten. Nach ein paar Telefonaten war alles geklärt. In Rekordzeit wurden wir sehr freundlich abgefertigt. Danach ging es gleich in einen Laden, um wieder eine Fotokopie der neuen Zollpapiere zu machen, es könnte ja wieder mal hilfreich sein...

Im Vergleich zum brasilianischen Foz do Iguaçu mit seinen 300'000 Einwohnern wirkte das argentinische Puerto Igazu fast wie ein Dorf auf uns. Hier leben nur etwa 30'000 Menschen. Da es immer noch regnete, gingen wir auf Einkaufstour und deckten uns nach beginnenden Mangelerscheinungen wieder mit guten und preiswerten Milchprodukten und Wein ein.

Auf der Strecke durch Misiones und Entre Rios wurden wir täglich mehrmals von der Polizei kontrolliert (in vier Wochen Brasilien keine einzige Kontrolle!). In der Regel war es harmlos, aber sie suchen nach irgendetwas das fehlt. Wir konnten auf Nachfrage sofort die zwei Pannendreiecke und den Feuerlöscher vorzeigen. Und eine 110er Höchstgeschwindigkeitstafel hatten wir uns vorsorglich auch besorgt und hinten angebracht. Nur einer wollte eine Geldspende für sein Benzin, aber da ich plötzlich gar kein Spanisch mehr konnte, gab er es schnell auf und winkte uns weiter. Die Kontrollen in umgekehrter Richtung sollen intensiver und aufdringlicher sein.
 
Die brasilianische Seite der Wasserfälle kann man in ein paar Stunden locker besichtigen. Auf der argentinischen Seite waren wir einen ganzen Tag bei trübem Wetter unterwegs und konnten so knapp alle interessanten Rundgänge machen.
Das Positive am langen Dauerregen war, dass jetzt noch mehr Wasser über die Kanten floss. Eigentlich wäre jetzt die trockenere Zeit, aber so kamen wir in den Genuss, die Fälle mit gewaltigen Wassermassen zu bewundern.

Wegen dem Hochwasser war sogar die Insel geschlossen.
Oberhalb der Absturzkante sehen die Flussläufe ganz harmlos aus und keiner kann ahnen, was gleich kommen wird...
Sehr beeindruckend war die Garganta del Diablo, der Rachen des Teufels. Wegen dem Feuer in der Hölle muss der Teufel wohl sehr durstig sein.
Wieviele Fotos werden hier an einem Tag wohl geschossen? Gegen Aufpreis sogar mit dem Teufelsrachen passend im Hintergrund.
 
Schöne Landschaft in Misiones, die wir leider wegen dem immer noch anhaltenden Regen nicht wirklich geniessen konnten.

In dieser Gegend wir der Mate Tee angepflanzt, der in vielen Teilen Südamerikas getrunken wird.
Ersatzteile auch für ältere Modelle sind fast überall zu bekommen.
Zwischendurch wurde es wieder etwas trockener, doch die Wasserpfützen hielten sich noch lange. Zum Glück blieb unser Schlafzimmer im Hubdach trocken.
 
Sehenswert sind die Jesuiten Reduktionen in Misiones. Um 1700 gründeten die Jesuiten diese Orte. Zur Blütezeit lebten in San Ignacio Mini etwa 4000 Jesuiten und Guarani (Indios) während vielen Jahren friedlich zusammen in ihrer gut organisierten Stadt.

Das passte schliesslich der Kirche und den damaligen kolonialen Machthabern nicht mehr ins Konzept und in Kriegen im 19. Jahrhundert wurden die Guaranis vertrieben und die Missionen zerstört und verlassen.
 

Mit zum Teil halsbrecherisch aussehenden Konstruktionen werden die wenigen noch übrig gebliebenen Reste gesichert.

Genauso sehenswert wie die Bauwerke selbst ist die mit üppigem Grün bewachsene Umgebung.
 
Oft sieht man auf den Strassen Autos, die für unsere Begriffe nur noch bedingt fahrtauglich sind...
 

In Yapeyu am Ufer des Rio Uruguay schien wieder mal richtig die Sonne und wir konnten unsere vom Regen nassen Sachen endlich austrocknen lassen.
 
Im relativ kleinen Nationalpark El Palmar wachsen geschützt die Yatay-Palmen. Ringsherum wird Landwirtschaft betrieben, dort hat es keine Palmen mehr.
Wie in allen argentinischen Nationalparks bezahlen Ausländer einen viel höheren Eintrittspreis. Man kann aber so lange drin bleiben wie man will.
Hier der Beweis, dass es wirklich viel und ausgiebig geregnet hat: der Strand ist weg!
Der Campingplatz im Innern des Parkes kostete hier nochmals extra.

Dafür spazierten die Tiere über dem Platz und die Vögel waren gar nicht scheu.
Diese nachtaktiven Vizcachas kamen bei Einbruch der Dunkelheit aus den Erdhöhlen gekrochen, in welche bei Sonnenuntergang die grossen Echsen verschwunden waren.
 
Auf einer riesigen Brücke wird der Rio Parana bei Zarate überquert.
 
Die letzten paar Tage verbrachten wir auf einem verlotterten romantischen Campingplatz in Tigre direkt am Ufer des Rio Lujan.

In der Stadt liessen wir die Wäsche waschen, damit alles schön sauber ist wenn wir in ein paar Monaten zurück kommen und auf die nächste Etappe unserer Reise gehen.
Auch unseren Toyota liessen wir während zwei Stunden für umgerechnet 15 Franken waschen und abschmieren. Für die eifrigen Autowäscher war es eine echte Herausforderung, die hartnäckige rote Erde aus dem Norden abzuwaschen.

Dazwischen hatten wir noch Zeit für einen Coiffeur-Besuch (Monika) und den interessanten Puerto de Frutas.
Auch hier ein Feeling von Antiquitäten und Romantik.
 
Auch diese Reise haben wir alle drei pannenfrei geniessen können.

Zwei von uns sind für ein paar Monate nach Hause geflogen um bei harter Arbeit die nächste Reise zu verdienen, diese soll nach Patagonien gehen. Der dritte von uns wartet gut eingepackt in Buenos Aires darauf, dass es endlich wieder weiter geht...
 
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